School-Musical - So also läuft der Alltag!
Musical-Projekt der 8. Jahrgangsstufe im 2. Schulhalbjahr 2013
Wir kennen das nur zu gut: Zu Beginn des Schuljahres werden neuester Klatsch und jüngste Katastrophen besprochen. Dann beginnt der Schulalltag mit den absolut erwartbaren Auftritten „engagierter“ Lehrer für ihre jeweils ganz eigene Sache. Ihren Anforderungen muss alles andere untergeordnet werden, ohne dass sie auch nur im Entferntesten mitbekommen oder sich dafür interessieren, was die Schüler wirklich bewegt: die erste zarte Verliebtheit, die freiwillige Unterwerfung und mühsame Emanzipation von den Launen einer Diva, der Kampf um Anerkennung des eigenen Talents, ungeachtet der Voreingenommenheit derer, die das Sagen haben. Das haben wir tausendmal erlebt und im Fernsehen in allen Varianten schon gesehen.
Das School-Musical der Jahrgangsstufe 8 zeigt all' dies noch einmal, aber jetzt mit Biss und Humor: Satirisch überspitzt, wenn Charlotte die abgehobene Kunstlehrerin gibt oder Paul den martialischenTrainer. Sehr lustig, wenn Linda „I`m singing in the rain“ verstümmelt oder alle anderen verhinderten Talente eine Schleimspur zum Lehrer legen. Bewegend, wenn Alexander und Anastasia mit ihren Gesangsdoubles Paul und Josephine/Barbarasich näher kommen. Sogar traurig, wenn Anastasia oder der Cheerleader-Trupp mit ihren Tanzeinlagen nicht die verdiente Anerkennung bekommen.
Aber nicht nur die Solisten brachten die Message auf den Punkt, sondern auch das Basketballteam, die Schulklasse, die Schulradio-Moderatorinnen und der ganze Chor sowie die Band.
Drei Schulklassen beider Schulzweige, also 77 Schülerinnen und Schülern aus der Regionalen Schule und dem Gymnasium, haben mit Herrn Hackl (Gesamtleitung) und Herrn Genkinger (beide Musik), Frau Gelke (Schauspiel), Frau Lein (Tanz) und Fr. Kamradt-Schröder (Bühnenbild) das bekannte "Highschool-Musical 1" so bearbeitet, dass es IHR Musical werden konnte.
Sie haben gemeinsam Texte geschrieben, Auftritte entworfen und die Musik arrangiert, einstudiert und gespielt. Sie haben Gesang, Schauspiel, Bühnenbild und vor allem Zusammenarbeit gelernt.
Bei so einem Projekt, das wirklich alle zusammen auf die Beine stellen müssen, wird erfahrbar: Jeder kann etwas dazu beitragen. Und wir reden hier nicht von Mathe, Latein und Bio. Wir reden hier vom Einsatz des Einzelnen für das Gelingen des Stücks, von großem Mut, den es braucht, das eigene Talent auszustellen; von der Tapferkeit, die es eben auch braucht, die Begabung anderer anzuerkennen. Weil nur das unser Stück einfach besser macht.
Es kostet Mut und braucht auch eine Portion Wahnsinn, sich ein derart großes und bekanntes Vorbild zu nehmen, aber die überaus überzeugende Umsetzung und der große Erfolg beim Publikum gibt den Machern Recht.
Gut gemacht! Weiter so!
H. Dannbeck