Lernen in Vielfalt

Lernen in Vielfalt bedeutet auf der einen Seite die Heterogenität in einer Lerngruppe anzuerkennen und gleichzeitig vielfältige Lernangebote für unterschiedliche Lerntypen und Charaktere zu schaffen, um so ganzheitlich die verschiedenen Ebenen des Seins zu fördern.

Folgende Bereiche sind uns deshalb besonders wichtig:

Umgang mit Vielfalt

Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft. Als Schule sind wir gefordert, uns dieser Vielfalt anzunehmen und sie aktiv mit unseren Schülerinnen und Schülern zu leben. Die Entwicklung aller Schulen zur Inklusion ist pflichtgemäßer Auftrag, der durch die UN-Behindertenrechtskonvention beschlossen wurde. Als christliche Schule kommt uns darüber hinaus eine besondere Aufgabe zu.

Als Grundlage für das gemeinschaftliche Lernen in der Vielfalt sind uns folgende Punkte wichtig:

  • Der Umgang aller am Schulleben Beteiligten ist von gegenseitigem Respekt geprägt.
  • Schülerinnen und Schüler werden für eine heterogene Gemeinschaft sensibilisiert: Jeder ist anders und gleichzeitig besonders - unabhängig von Geschlecht, Beeinträchtigungen, Aussehen, Herkunft oder schulischen Leistungen.
  • Die Kinder lernen, Kritik angemessen zu äußern, anzunehmen und Konflikte konstruktiv zu lösen.
  • Die ältesten Schülerinnen und Schüler (4. Klasse) übernehmen für die Schulanfängerinnen und Schulanfänger das Patenamt, stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite und erleichtern so das Ankommen in der Schule und im Hort.
  • Das Leben in einer Schulgemeinschaft erfordert Regeln, die in der Hausordnung und in den Klassenregeln mit den Kindern gemeinsam festgelegt wurden.

Individuelle Förderung

Vielfalt zu leben heißt an unserer Grundschule auch, dass Kinder mit ihren unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in heterogenen Systemen lernen können und dabei ein Lernprogramm erhalten, das sich an ihren individuellen Kompetenzen orientiert. Neben den verschiedenen Formen des Unterrichts gibt es individuelle Lernziele und Lernwege, sowie unterschiedliche Formen der Lernevaluation. Hilfreich ist hierfür die Vielzahl der Professionen innerhalb des Kollegiums. So stehen den Kindern Grundschullehrerinnen, Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, Erzieherinnen und Erzieher sowie Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter in ihrem Entwicklungsprozess zur Seite.

Um die optimale Lernentwicklung der Kinder zu fördern und zu fordern, nutzen wir zur Verfügung stehende Teilungsstunden, um mit einzelnen Kindern oder in Kleingruppen zu arbeiten. Hier kann der Fokus zum Beispiel auf eine zusätzliche Rechtschreibförderung liegen, oder es werden einzelne Unterrichtsinhalte wiederholt und vertieft. Auch besteht die Möglichkeit, besonders begabte Schülerinnen und Schüler durch spezifische Projekte und Knobelgruppen zu fordern.

Schülerinnen und Schüler unserer Schule können an verschiedenen zusätzlichen, herausfordernden Veranstaltungen teilnehmen. Beispiele hierfür sind Lesewettbewerbe, der Känguru-Wettbewerb, die Matheolympiade, der Internationale Mathematik Teamwettbewerb „Bolyai“, Schachturniere, Konzertauftritte, Sportveranstaltungen wie der Crosslauf oder das Sportfest.

Bewegung und Lernen

Durch Bewegung, durch den Umgang mit verschiedenen Materialien, durch das Spüren und Erleben des eigenen Körpers werden die Wahrnehmungsmöglichkeiten der Kinder erweitert und dadurch ihre Lernfähigkeit gestärkt. Deshalb bieten wir den Kindern verschiedenste Bewegungsmöglichkeiten in Anlehnung an Elfriede Hengstenberg.

Sich bewegen heißt sich entfalten. Die Bewegungsförderung nach Hengstenberg basiert darauf, dass sich Kinder mit Hilfe einfacher Materialien selbst ausprobieren können. Das fördert die Motorik und das Selbstbewusstsein. Die Hengstenberg-Geräte laden die Kinder zum Kriechen, Krabbeln, Klettern, Hangeln, Balancieren, Rutschen, Springen … ein. Alle Geräte sind miteinander kombinierbar und dienen als vielseitige Bauelemente. Sie bieten den Kindern die Möglichkeit, sich Bewegungslandschaften zu bauen, die sie in eigenem Zeitmaß und eigener Dynamik erkunden dürfen und die der Entfaltung ihrer Geschicklichkeit und Bewegungsfreude Raum geben. Über viele abenteuerliche Hindernisse suchen sich die Kinder voller Neugierde den selbst gewählten Weg - und entdecken dabei das Geheimnis des inneren und äußeren Gleichgewichts.

Natur und Bildung

Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung haben die Schüler und Schülerinnen zu jeder Jahreszeit die Chance, ihr Schulgelände mit allen Sinnen wahrzunehmen, es zu lieben und zu schützen sowie es immer wieder weiter- oder umzugestalten.

In verschiedenen Projekten bringen sich die Kinder mit ihren Ideen und ihrem Können ein. So konnten wir uns in der vergangenen Zeit an selbstgebauten Sitzgelegenheiten sowie an insektenanlockende Hochbeete, Kübel und Beete erfreuen. Zudem haben uns die Kinder tatkräftig bei der Weg- und Gartenzaungestaltung unterstützt.

Digitalisierung

Neben den verschiedenen Sinneserfahrungen durch Bewegung und Natur gehören auch die digitalen Medien zum heutigen gesellschaftlichen Leben und bieten zusätzliche Lernmöglichkeiten, die wir in unseren Schulalltag integrieren.

Wir orientieren uns bei unserer Arbeit an den "Kompetenzen in der digitalen Welt" (KMK 2016):

  • Kennen- und Benutzenlernen
  • Suchen und Verarbeiten
  • Kommunizieren und Kooperieren
  • Produzieren und Präsentieren
  • Schützen und sicher Agieren

Im Umgang mit den digitalen Schülergeräten und auch im Unterricht erlernen die Schülerinnen und Schüler diese Kompetenzen auf verschiedene Weise. Beispielsweise schreiben sie Texte, recherchieren Informationen, üben und trainieren in Lernprogrammen, produzieren eigene Lernvideos und erlernen einen sensiblen Umgang mit dem Internet. Alle unsere Klassenräume sind mit digitalen Tafeln ausgestattet, so dass unterschiedliche Medien auch in den Unterricht einbezogen werden können. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen, kompetent auf die Herausforderungen der modernen Welt zu reagieren.